Depeche Mode Konzerttickets: Die Magie von Live-Musik und die Frage nach dem Wert

Am Montag, dem 17. Juli 2023, beginnt der reguläre Vorverkauf für die Depeche Mode Tournee 2024. Doch angesichts der bereits jetzt überhöhten Preise bei Ticketmaster in den USA, von denen viele Konzertbesucher völlig unbeeindruckt zu sein scheinen, ist davon auszugehen, dass die Tickets rasch vergriffen sein werden. Was steckt hinter dieser Begeisterung für Live-Musik, selbst zu astronomischen Preisen?

Das Phänomen der begehrten Depeche Mode Tickets

Schon vor dem offiziellen Vorverkaufsstart am Montag wird in den sozialen Netzwerken heiß über die Ticketpreise diskutiert. Ticketmaster, ein amerikanisches Unternehmen, hat bereits jetzt Vorverkäufe gestartet, bei denen Karten zu atemberaubenden Preisen erworben werden können.

Screenshot - Depech Mode Hamburg Screenshot

Dynamisches Preismodell und kontroverse Diskussionen

Ticketmaster versucht, amerikanische Verkaufspraktiken auch in Deutschland einzuführen. Eine dieser Praktiken ist das sogenannte Dynamic Pricing. Hierbei gibt es keinen festen Ticketpreis mehr, sondern die Preise orientieren sich nach Angebot und Nachfrage, ähnlich wie bei Flug- und Hotelpreisen. Der aktuelle Ansturm auf Depeche Mode Tickets führt daher zu kontroversen Diskussionen über die Preisgestaltung. Ein Musikexpress zitiert auf Facebook einen Eintrag eines Fans:

„Um 10 Uhr gestern Unterrang Tickets für 154 Euro, um 12 Uhr kosteten sie schon 249 Euro und nannten sich Platin Tickets und heute sogar 329 Euro!“

Trotz massiver Beschwerden gegen dieses System scheint vielen Fans der Preis jedoch egal zu sein. Für sie zählt allein das Erlebnis, Depeche Mode live zu sehen.

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Eventim als Monopol und der günstigere Preis

Auch der deutsche Ticketanbieter Eventim verkauft Depeche Mode Tickets zu normalen Preisen. Interessanterweise bietet sogar Ticketmaster Tickets über diese Plattform an und erkennt damit die Vormachtstellung von Eventim in Deutschland an. Dennoch ist zu erwarten, dass die günstigeren Eventim-Tickets, die bereits ab etwa 80€ erhältlich sind, aufgrund der hohen Nachfrage schnell vergriffen sein werden.

Den Wert von Live-Musik verstehen

Warum sind so viele Menschen bereit, hohe Summen für ein zeitlich begrenztes Konzerterlebnis zu zahlen? Fehlt es mir persönlich an Verständnis, da ich nie ein Fan einer Band oder eines Künstlers war, der sie bedingungslos verehrt hat? Oder liegt das Problem in einer unfair verteilten musikalischen Kulturlandschaft, in der wir einerseits nur Cent-Beträge für einen Album-Stream ausgeben und andererseits Hunderte von Euro für Live-Auftritte bezahlen wollen?

Die Rolle der Künstler

Frühere Beispiele haben gezeigt, dass Künstler selbst die Möglichkeit haben, solchen Preistrends entgegenzuwirken. Die Band „Pearl Jam“ hat Ticketmaster kürzlich untersagt, das „Dynamic Pricing“ auf ihre Tickets anzuwenden. Auch Robert Smith, der Godfather of Goth, hat im März dieses Jahres eine ähnliche Kontroverse ausgelöst. Er verbot ebenfalls die dynamische Preisgestaltung und wird als prominenter Vertreter einer Gegenbewegung angesehen.

Es wäre interessant zu erfahren, was die Beweggründe hinter der Wertschätzung für Live-Musik sind und wie das Spannungsverhältnis zwischen individuellem Protest gegen überhöhte Preise und der stets ausverkauften Konzerttourneen der Weltstars zu erklären ist.

Titi And The German Kid