Wie Mode entstanden ist

Die Entstehungsgeschichte der heutigen Mode reicht viele Jahrtausende zurück und hat ihren Ursprung in den frühesten Zeiten der Menschheitsgeschichte. In dieser Serie zur „Geschichte der Mode“ werden wir die Entwicklung von Kleidung, die ursprünglich dazu diente, vor Umwelteinflüssen zu schützen, über die Abgrenzung verschiedener sozialer Schichten bis hin zum Ausdruck der individuellen Persönlichkeit, nachzeichnen.

Kleidung – Von der Notwendigkeit zum Statussymbol

Kleidung gehört zu den grundlegenden Bedürfnissen des Menschen, neben Nahrung und Unterkunft. Sie bietet Schutz vor Kälte, Regen und Verletzungen bei der Arbeit, im Verkehr und beim Sport. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen funktionaler Kleidung, die diesen Zweck erfüllt, und Mode, die eher der Selbstdarstellung und dem Ausdruck des sozialen Status dient.

Bereits die Neandertaler schützten sich vor rund 130.000 Jahren mit unverarbeiteten Tierfellen vor der Kälte der Eiszeit. In der frühen Steinzeit, vor etwa 35.000 Jahren, bestand die erste bearbeitete Kleidung aus dem Fell erlegter Tiere sowie aus Pflanzenfasern und Baumrinde. Zu dieser Zeit begannen Menschen bereits, Kleidung in verschiedenen Formen, Farben und Mustern herzustellen, um nicht nur vor Witterungseinflüssen geschützt zu sein. Historiker sind der Meinung, dass ein besonders schönes Fell auch als Schmuck oder Auszeichnung diente. Die Kleidung signalisierte also frühzeitig den sozialen Status einer Person. Bereits in der Steinzeit gab es raffinierte Details wie Gürtel, Knöpfe und Hüte. Die Eitelkeit spielte also schon in den Anfängen der Kleidung eine Rolle.

Die Revolution durch die Nähnadel

Für den Modehistoriker James Laven ist die Erfindung der Nähnadel – die ersten wurden übrigens aus Tierknochen hergestellt – einer der bedeutendsten technologischen Fortschritte in der Geschichte der Menschheit. Forscher vermuten, dass das Spinnen und Weben bereits zwischen 4000 und 3000 v. Chr. in Ägypten erfunden wurde.

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Die gesellschaftliche Macht der Mode

Das Wort „Mode“ leitet sich vom lateinischen Wort „modus“ ab, was so viel wie „Maß“, „Art und Weise“ oder „Zeitgeist“ bedeutet. Der Begriff „Mode“ ist seit dem 15. Jahrhundert in Frankreich gebräuchlich und bezieht sich auf die jeweils neueste Art der Bekleidung. Die wichtigsten Merkmale der Mode sind die Silhouette, die Farbe und die verwendeten Materialien. Besonders auffällig ist rückblickend die Silhouette, wie die Form des Rocks und seine Länge, das Oberteil mit bestimmten Ärmeln und auch die Körperhaltung, die beispielsweise durch die Schnürung charakterisiert wurde.

Mode beeinflusst nicht nur die Kleidung, sondern auch das gesamte Erscheinungsbild (Gesicht, Frisur, Schmuck), das Verhalten (Gang, Haltung) und die Lebensumwelt (Wohnungseinrichtung, Autos usw.). Die meisten Menschen unterwerfen sich bewusst oder unbewusst dem „Diktat der Mode“. Mode hat immer eine gesellschaftliche Macht ausgeübt, indem sie entweder soziale Schichten abgrenzte oder Schönheitsideale vorgab.

Mode in verschiedenen Epochen

Bis zur Romanik gab es nur wenige Unterschiede zwischen der Kleidung von Frauen und Männern. Erst im 14. Jahrhundert begann man mit der Entwicklung ausgefeilter Schnitttechniken, wodurch die Kleidung körperbetonter und durch neue Stoffe aus dem Orient vielfältiger und bunter wurde.

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